Heute habe ich eine interessante Dokumentation über das „Bangkok Hilton“ bei YouTube gesehen. (Videos am Ende dieses Artikels) Nein, es handelt sich hier nicht um ein luxuriöses Hotel, sondern um das hoffnungslos überfüllte Bang-Kwang Hochsicherheitsgefängnis in Bangkok (auch als „Big Tiger“ bekannt). Wer hier sitzt, hat meist Drogendelikte begangen und ist nicht selten zum Tode verurteilt. Leider kennen viele Touristen die harten Strafen für Drogendelikte in Thailand nicht und gehen naiver weise sehr hohe Risiken ein, worüber diese Dokumentation und dieser Artikel für mehr Aufklärung sorgen soll.
Ein paar Fakten zum „Bangkok Hilton“
Wer im „Bangkok Hilton“ einsitzt, der ist zu einer Haftstrafe von mindestens 25 Jahren verurteilt. Viele Häftlinge, darunter auch Ausländer (Touristen), sitzen gemeinsam mit Massenmördern und Vergewaltigern in einer Zelle, die 24 Stunden am Tag beleuchtet ist. In der Zelle selbst hat man keinen Platz um sich hinzulegen und die Arme auf den Bauch zu legen, da man aufgrund der hoffnungslosen Überbelegung sofort an seinen Nachbarn stößt. Wird hier ein Häftling krank, werden es alle. Das Gefängnis hat doppelt so viele Insassen als die beim Bau maximal vorgesehene Auslastung. In der Dokumentation duschen 400 Insassen gemeinsam. Einige Botschaften unterstützen ausländische Insassen mittels diverser Hilfsorganisationen mit Vitaminen und energiehaltigen Lebensmitteln. Die Haftbedingungen sind extrem hart.
Der leichtfertige Drogenkonsum in Thailand
Drogenmissbrauch ist ein großes Problem in Thailand. Ca. 1,3 Millionen Menschen gelten als drogenabhängig. Die Strafen für den Drogenhandel sind extrem hart. Ein Mönch erklärt in der Dokumentation, dass der Drogenhandel viele Menschen tötet, ein Mord sich auf nur eine Person beschränkt und daher die Strafen angemessen sind. Besonders Jaba (Crystal Meth) ist ein Riesenproblem. In den vergangenen Tagen war ich zu einer Fußmassage in Pattaya. Die Masseurin war ziemlich schräg drauf, hat sich ständig überall gekratzt, schlecht gerochen und sehr viel geschwitzt. Als ich daheim war, hatte ich die Symptome recherchiert und landete sofort auf einer Informationsseite über die Nebenwirkungen von Crystal-Meth-Konsum… Auch ein Grund für diesen Artikel.
Unglaublich naiv
Leichtfertig werden Drogen in Thailand gekauft und teilweise sogar geschmuggelt. Vor wenigen Wochen war ich wieder einmal längere Zeit in Phuket und habe dort eine Gruppe von sehr sympathischen Franzosen kennengelernt. Nach einigen Tagen sind wir auf das Thema Drogenkonsum gekommen. Bereits am ersten Tag hatten Sie sich in einer Reggae-Bar „eingedeckt“ und einer der Franzosen hat Cannabis im Flugzeug in geringen Dosen nach Thailand „geschmuggelt“. Als ich das hörte, war ich über so viel Dummheit fassungslos.
Das Strafmaß bei Drogendelikten
- Lebenslängliche Gefängnisstrafe für Produktion, Import und Export von harten Drogen (z. B. Crystal, Heroin, LSD oder Ecstasy)
- Todesstrafe für Drogenhandel (Das schließt auch Verpackungen mit ein!)
- 5 Jahre bis lebenslänglich sowie Geldstrafen zwischen 50.000 und 500.000 Baht für den persönlichen Besitz von 100 Gramm oder weniger für Eigenkonsum, Weiterverkauf oder kostenlose Weitergabe.
- Lebenslänglich oder Todesstrafe für den persönlichen Besitz von mehr als 100 Gramm von Drogen reiner Substanz für Eigenkonsum, Weiterverkauf oder kostenlose Weitergabe.
- Zwischen 1 und 10 Jahren Haft sowie Geldstrafen von 10.000 bis 100.000 Baht für den Besitz von weniger als 20 Gramm für Eigenkonsum, Weiterverkauf oder kostenlose Weitergabe.
- Das Konsumieren von Drogen kann mit Strafen von 6 bis 10 Jahren Gefängnis bestraft werden. Möglich sind auch Geldstrafen zwischen 5.000 und 100.000 Baht.
Der Partyspaß, insbesondere die vielen Full-Moon-Partys und das „Easy-Life“ in Thailand vermitteln vielen Touristen das Gefühl, dass in Thailand alles erlaubt ist.
Doch bereits der Konsum von kleineren Mengen oder der Besitz von Verpackungen, die typisch für den Drogenhandel sind, können ungeheure Folgen haben!
Finger weg von Drogen in Thailand!
Teil 1 der Dokumentation:
Teil 2 der Dokumentation:
Teil 3 der Dokumentation: